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Gefrorenes Fleisch grillen – geht das und worauf sollte man achten? 

24. März 2025
Fleisch auf dem Grill

Viele Grillfans stellen sich die Frage: Kann man gefrorenes Fleisch grillen? Während Fleisch traditionell vor dem Grillen aufgetaut wird, gibt es durchaus Möglichkeiten, gefrorenes Steak zu grillen. Doch worauf muss man achten, wenn man gefrorenes oder halbgefrorenes Fleisch grillen möchte? In diesem Ratgeber erfahren Sie, ob und wie das funktioniert und welche Tipps dabei helfen, das beste Grillergebnis zu erzielen. 

Kann man gefrorenes Fleisch grillen? 

Ja, grundsätzlich kann man gefrorenes Fleisch grillen. Allerdings gibt es dabei einige Herausforderungen. Das Hauptproblem besteht darin, dass die Außenseite des Fleisches sehr schnell erhitzt wird, während das Innere noch gefroren bleibt. Dies kann dazu führen, dass das Fleisch außen verbrennt, bevor es innen durchgegart ist. 

Dennoch gibt es Methoden, mit denen das Grillen von gefrorenem Fleisch gelingen kann. Viele Grillprofis schwören sogar darauf, dass direkt aus der Gefriertruhe gegrilltes Fleisch eine besonders gleichmäßige Kruste entwickeln kann, wenn es richtig gemacht wird. 

Worauf sollte man achten, wenn man gefrorenes Fleisch grillen möchte? 

Um gefrorenes Fleisch in köstliches Grillgut zu verwandeln, sollte man folgende Tipps und Tricks befolgen: 

  1. Dünnere Stücke bevorzugen: Dicke Fleischstücke sind schwer gleichmäßig zu garen. Ein gefrorenes Steak mit einer Dicke von etwa 2–3 cm ist einfacher zu grillen als ein dickeres Stück. 
  1. Indirekte Hitze nutzen: Damit das Fleisch gleichmäßig auftaut und nicht außen verbrennt, sollte es zunächst bei niedriger Hitze langsam gegart werden. 
  1. Kerntemperatur messen: Ein Fleischthermometer hilft dabei, sicherzustellen, dass das Steak oder Fleischstück im Inneren die gewünschte Temperatur erreicht hat. 
  1. Kein direktes scharfes Angrillen: Wer ein gefrorenes Steak direkt auf eine heiße Grillfläche legt, riskiert, dass es außen verbrennt und innen roh bleibt. 
  1. Würzen nach dem Auftauen: Salz entzieht dem Fleisch Feuchtigkeit. Daher sollte man erst würzen, wenn das Fleisch angetaut oder gar ist. 
  1. Die Grilltemperatur richtig einstellen: Eine moderate Hitze von etwa 100–120 °C für das langsame Angrillen und anschließend hohe Hitze für die Kruste führt zum besten Ergebnis. 

Wenn man sich ein besonders gutes Grillergebnis wünscht, sind natürlich auch ein guter Grill und hochwertiges Fleisch ausschlaggebend. Wer außerdem Wert auf eine tiergerechte Haltung legt, für den  lohnt es sich, zu Produkten zu greifen, die mit dem Tierwohl-Siegel ausgezeichnet sind. Sie stammen aus Betrieben, in denen die Nutztiere unter Bedingungen gehalten werden, die über dem gesetzlichen Standard liegen.  

So grillt man gefrorenes Fleisch richtig 

Bevor gefrorenes Fleisch auf den Grill kommt, sollte es richtig vorbereitet werden. Dazu gehört das Entfernen überschüssigen Eises und das Trockenreiben des Fleisches, um unkontrollierte Hitzeentwicklung und übermäßige Dampfbildung zu vermeiden. Zudem sollte gefrorenes Fleisch nicht sofort über direkter Hitze gegrillt werden. Stattdessen ist es ratsam, es zunächst bei niedriger bis mittlerer Hitze auf einer indirekten Grillzone anzutauen. Sobald das Fleisch etwa zur Hälfte aufgetaut ist, kann es bei höherer Temperatur fertig gegrillt werden. 

Wenn das Fleisch nicht mehr komplett gefroren, aber noch leicht hart ist, lässt es sich deutlich besser grillen. Halb gefrorenes Fleisch zu grillen ermöglicht eine gleichmäßigere Garung und verhindert, dass das Innere roh bleibt. Besonders für Burger-Patties ist diese Methode optimal, da die Konsistenz erhalten bleibt und das Fleisch nicht zu trocken wird. 

Eine bewährte Methode für das Grillen von gefrorenem Steak ist die Reverse-Sear-Technik. Dabei wird das Fleisch zuerst bei niedriger Hitze (ca. 100–120 °C) indirekt vorgegart, bis es eine Kerntemperatur von etwa 45–50 °C erreicht. Anschließend wird es bei höherer Hitze kurz scharf angegrillt, um eine schöne Kruste zu erzeugen. 

Nach dem Grillen sollte das Fleisch etwa 5–10 Minuten ruhen, damit sich die Fleischsäfte gleichmäßig verteilen. Dies sorgt für ein saftigeres Ergebnis. Wenn das Fleisch direkt nach dem Grillen angeschnitten wird, gehen viele der Säfte verloren, was es trockener macht. 

Vorteile und Nachteile des Grillens von gefrorenem Fleisch 

Manchmal kann man sich nicht aussuchen, ob man frisches oder eingefrorene Fleisch zu Grillen nutzt – wenn beispielsweise Sonntagabend ist und das Fleisch aus dem Tiefkühler die Möglichkeit bietet, spontan einen Grillabend zu machen. 

Allerdings ist gefrorenes Fleisch keinesfalls eine zweite Wahl für den Grill! Es ist vielmehr so, dass man bei der Zubereitung eben auf andere Dinge achten muss. Hier einmal die Vor- und Nachteile, die man durch gefrorenes Fleisch beim Grillen hat: 

Vorteile

  • Spart Zeit, wenn man vergessen hat, das Fleisch rechtzeitig aufzutauen. 
  • Kann zu einer gleichmäßigen Kruste führen, wenn die richtige Technik verwendet wird. 
  • Reduziert das Risiko von Bakterienwachstum, das beim Auftauen auftreten kann. 
  • Verhindert, dass das Fleisch im Auftauprozess Flüssigkeit verliert und trocken wird. 

Nachteile

  • Erhöht das Risiko einer ungleichmäßigen Garstufe (außen verbrannt, innen roh). 
  • Längere Garzeit erforderlich als bei aufgetautem Fleisch. 
  • Weniger Würzmöglichkeiten, da das Fleisch erst beim Antauen oder nach dem Grillen gewürzt werden kann. 
  • Kann für ungeübte Grillmeister schwer umzusetzen sein, da die Kontrolle über die Temperatur besonders wichtig ist. 

Fazit 

Gefrorenes Fleisch grillen ist möglich, wenn man die richtigen Techniken anwendet. Durch indirekte Hitze, langsames Garen und den Einsatz eines Fleischthermometers lässt sich ein gutes Ergebnis erzielen. Wer jedoch ein besonders saftiges Steak mit perfektem Geschmack möchte, sollte das Fleisch auftauen, bevor es auf dem Grill landet. Falls das nicht möglich ist, kann man mit den oben genannten Tipps dennoch ein schmackhaftes Steak auf den Grill bringen. Mit etwas Übung kann das Grillen von gefrorenem Fleisch eine zeitsparende Alternative sein, die überraschend gute Ergebnisse liefert. 

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