Gyros ist einer der beliebtesten Imbissklassiker der griechischen Küche. Egal, ob im Fladenbrot, mit Tzatziki oder als Hauptgericht mit Beilagen: Der unverwechselbare Geschmack hängt entscheidend davon ab, welches Fleisch für Gyros verwendet wird. Doch aus was besteht Gyros eigentlich? Ist Gyros immer Schwein oder gibt es auch Varianten mit Rind, Lamm oder Geflügel? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Gyros-Fleischsorte, Qualitätsmerkmale und die beste Zubereitung.
Was ist Gyros – und welches Fleisch wird traditionell beim Griechen verwendet?
Der Begriff Gyros stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Drehung“. Denn traditionell wird das Fleisch auf einem senkrechten Drehspieß gegrillt, von dem nach und nach die fertigen, knusprigen Scheiben abgeschnitten werden. Für gewöhnlich wird Gyros in Griechenland fast immer aus Schweinefleisch hergestellt. Das beliebteste Fleischteilstück ist Schweinenacken: saftig, aromatisch und mit feinen Fettadern marmoriert, die beim langsamen Garen für Saftigkeit und Geschmack sorgen.
Schweinenacken – der Favorit im griechischen Imbiss
- Zarte Faserstruktur: sorgt für angenehmen Biss
- Saftig & aromatisch: dank Fettanteil von ca. 12–15 %
- Vielseitig: verträgt lange Garzeiten und entwickelt dabei Röstaromen
Neben Schweinenacken kommen auch andere Teilstücke vom Schwein infrage:
- Schweineschulter – kräftiger Geschmack, etwas gröbere Fasern
- Schweinerücken – mager, aber bei schonender Zubereitung zart
Alternatives Fleisch für Gyros
Obwohl in Griechenland meist Schweinefleisch für Gyros verwendet wird, gibt es viele leckere Varianten:
- Hähnchenbrust oder -oberkeule: mild, zart, mit kürzerer Garzeit; Oberkeulen sind saftiger als reine Bruststücke.
- Rind oder Kalb: kräftige Röstaromen, ideal für Liebhaber herzhafter Fleischgerichte
- Lamm: intensiver, würziger Geschmack, besonders in mediterranen Rezepten beliebt
Wichtig: Mageres Fleisch wie Hähnchen darf nicht zu lange gegart werden, um saftig zu bleiben. Fettigere Stücke wie Nacken oder Schulter vertragen längere Garzeiten und entwickeln mehr Aroma.
Fettgehalt, Kalorien und Geschmack
Der Fettanteil des Fleisches hat großen Einfluss auf Kaloriengehalt, Saftigkeit und Aroma. Grundsätzlich gilt: Etwas Fett sorgt für mehr Geschmack und schützt das Fleisch vor dem Austrocknen.
- Schweinenacken enthält etwa 12–15 % Fett und liefert rund 200–250 kcal pro 100 Gramm. Durch den höheren Fettgehalt bleibt er besonders saftig und entwickelt beim Garen ein intensives Aroma.
- Hähnchenbrust ist mit nur 1–2 % Fett sehr mager und kommt auf etwa 100–120 kcal pro 100 Gramm. Sie schmeckt milder, kann aber bei zu langem Garen schneller trocken werden.
- Lamm hat je nach Teilstück 8–15 % Fett und liegt damit bei 180–250 kcal pro 100 Gramm. Magerere Stücke wie Lammkeule sind kalorienärmer, während Schulter oder Nacken deutlich gehaltvoller sind.
- Rind enthält im Durchschnitt 5–12 % Fett und bringt etwa 150–220 kcal pro 100 Gramm mit. Filet ist magerer, während Stücke wie Entrecôte oder Hochrippe mehr Fett und damit mehr Energie liefern.
Wer bewusst auf den Kaloriengehalt achten möchte, kann zu magerem Fleisch greifen und bei der Marinade sparsam mit Öl umgehen. Für den vollen Gyros-Geschmack empfiehlt sich jedoch ein Stück mit etwas höherem Fettanteil.
Einkaufstipps: So erkennen Sie gutes Gyros-Fleisch
- Frische Farbe und angenehmer Geruch
- Gleichmäßige Struktur und feine bis mittlere Marmorierung
- Fleisch aus kontrollierter Herkunft für mehr Qualität und Tierwohl
Zubereitung: Traditionell und zu Hause
Traditionell:
Marinierte Fleischscheiben werden schichtweise aufgespießt und langsam am Drehspieß gegart. Hierdurch entsteht die typische Würze und Kruste.
Zu Hause ohne Spieß:
- Pfanne: Portionsweise bei hoher Hitze anbraten, dann kurz bei mittlerer Hitze fertig garen.
- Backofen: Erst kräftig anrösten, danach bei mittlerer Hitze garziehen lassen.
Die Kerntemperatur sollte bei Schweinefleisch stets zwischen 65–70 °C gehalten werden.
Gewürze und Marinade – das Herzstück von Gyros
Für den unverwechselbaren Geschmack von Gyros sorgt eine aromatische Mischung aus Oregano, Thymian, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln und Pfeffer. In manchen Rezepten kommt zusätzlich eine kleine Menge Zimt oder Muskat hinzu. Diese Gewürze verleihen dem Fleisch eine feine Wärme und besondere Tiefe im Aroma.
Damit sich die Aromen vollständig entfalten können, sollte das Fleisch mindestens sechs Stunden, besser über Nacht, in der Marinade ruhen. Diese Zeit ist entscheidend, damit die Gewürze tief in die Fleischfasern eindringen und sich ein harmonisches Geschmacksbild entwickelt.
Ein wichtiger Bestandteil der Marinade ist Öl. Es schützt das Fleisch während des Garens vor dem Austrocknen und sorgt dafür, dass sich die Gewürze gleichmäßig verteilen. Gleichzeitig trägt es dazu bei, dass beim Anbraten oder Grillen eine appetitliche, aromatische Kruste entsteht.
Beilagen – klassisch oder kreativ
Gyros lässt sich auf viele Arten servieren. Traditionell kommt es mit Tzatziki, Zwiebeln und Tomaten im warmen Fladenbrot auf den Tisch. In Deutschland ist vor allem die Variante Gyros mit Pommes weit verbreitet und beliebt. Etwas leichter wird es mit frischem Salat, gegrilltem Gemüse, aromatischem Kräuterreis oder würzigen Ofenkartoffeln.
Was ist das beste Gyrosfleisch?
Für authentisches Gyros ist Schweinenacken die erste Wahl. Er ist saftig, aromatisch und eignet sich dank seines Fettanteils besonders gut für lange Garzeiten. Alternativ können Hähnchen, Lamm oder Rind verwendet werden, um unterschiedliche Geschmacksrichtungen zu erzielen. Mit einer aromatischen Marinade, der passenden Garmethode und frischen Beilagen lässt sich Gyros auch in der eigenen Küche so zubereiten, dass es dem Original sehr nahekommt.