
Wer Fleisch bewusst genießt, achtet nicht nur auf Herkunft und Haltung, sondern auch auf den verantwortungsvollen Umgang zu Hause. Gerade bei Wurst lohnt sich ein genauer Blick: Wie lange ist Wurst haltbar und wie bewahrt man sie am besten auf? Und welche Unterschiede gibt es bei Aufschnitt, Schinken oder eingeschweißter Wurst? Dieser Artikel gibt Ihnen Orientierung und alltagstaugliche Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Wurst.
Wie lange ist Wurst allgemein haltbar?
Die Frage nach der allgemeinen Haltbarkeit von Wurst lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Haltbarkeit hängt stark davon ab, welche Art von Wurst Sie gekauft haben und wie diese gelagert wird. Grundsätzlich gilt: Wurst sollte immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, vor allem nach der Öffnung. Zudem sollten Sie wissen: Je höher der Wassergehalt der Wurst, desto kürzer die Haltbarkeit.
Hier finden Sie einen groben Überblick:
Rohwurst (z. B. Salami, Mettwurst)
- Ungeöffnet oft mehrere Wochen bis Monate haltbar
- Geöffnet: ca. 1–2 Wochen im Kühlschrank
Brühwurst (z. B. Lyoner, Mortadella)
- Geöffnet: 3–5 Tage haltbar
Kochwurst (z. B. Leberwurst)
- Meist besonders empfindlich – nach dem Öffnen nur 2–3 Tage genießbar
Wichtig ist die richtige Kühlung: Lagern Sie Wurst immer bei 4 bis 7 Grad Celsius. So bleiben Aroma und Qualität möglichst lange erhalten.
Wurst im Kühlschrank aufbewahren: Auch ohne Plastik möglich
Viele Verbraucher möchten nachhaltiger leben und Verpackungsmüll vermeiden. Deshalb stellt sich die Frage: Wie lässt sich Wurst im Kühlschrank ohne Plastik aufbewahren?
Folgende Alternativen haben sich bewährt:
- Bienenwachstücher: atmungsaktiv, antibakteriell und ideal für Rohwurst
- Edelstahl- oder Glasdosen: wiederverwendbar, hygienisch und geschmacksneutral
- Butterbrotpapier oder Metzgerpapier: gut für kurzfristige Aufbewahrung von Aufschnitt
Tipp: Schneiden Sie nur so viel auf, wie Sie brauchen. So bleibt der Rest länger frisch und sicher. Besonders, wenn er luftdicht und getrennt von stark riechenden Lebensmitteln gelagert wird. Alternativ kann die übrig gebliebene Wurst eingefroren werden.
Aufschnitt & Schinken: Aufbewahrung und Haltbarkeit
Gerade bei der Aufschnitt-Aufbewahrung kommt es auf die richtige Lagerung an. Denn Produkte wie Aufschnitt oder Schinken sind besonders empfindlich und sollten möglichst frisch verzehrt werden. Wenn Sie hier ein paar einfache Regeln beachten, können Sie Lebensmittelverschwendung vermeiden und länger Freude an Ihrem Einkauf haben.
Frisch vom Metzger
- In Papier verpackt, sollte der Aufschnitt innerhalb von 2–3 Tagen verzehrt werden
Verpackter Aufschnitt aus dem Supermarkt
- Nach dem Öffnen: 3–5 Tage haltbar, sofern kühl gelagert
- Umfüllen in eine gut verschließbare Dose verlängert die Frische
Bei der Haltbarkeit von Schinken gibt es Unterschiede je nach Sorte:
Gekochter Schinken (z. B. Formschinken)
- Besonders empfindlich – geöffnet 2 bis maximal 3 Tage haltbar
Rohschinken (z. B. Serrano, Schwarzwälder)
- Durch die Reifung oft bis zu 7 Tage haltbar, bei kühler und trockener Lagerung auch etwas länger
- Am besten in Papier oder in einem leicht geöffneten Behälter im Kühlschrank aufbewahren
Wichtig: Die Regel für alle Wurstsorten lautet: Schauen, riechen, schmecken – wenn etwas ungewöhnlich wirkt, lieber nicht mehr verzehren.
Wie lange ist eingeschweißte Wurst haltbar?
Moderne Techniken zur Wurstverpackung wie Vakuum oder Schutzatmosphäre bieten eine besonders lange Haltbarkeit. Doch auch hier lohnt sich ein genauer Blick, denn nicht jede eingeschweißte Wurst ist automatisch für die Vorratskammer geeignet.
Haltbarkeit eingeschweißter Wurst ohne Kühlung
Nur bestimmte Produkte, etwa luftgetrocknete Salami oder Dosenwurst, sind auch ungekühlt haltbar. Diese Produkte können oft mehrere Monate außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden. Jedoch gilt nach dem Öffnen: gekühlt lagern und bald verzehren, da das Produkt nicht mehr geschützt ist. Andere Sorten wie beispielsweise Fleischwurst, Leberwurst oder Jagdwurst sind immer kühlpflichtig, auch wenn diese eingeschweißt verpackt sind.
Haltbarkeit eingeschweißter Wurst nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, bis wann die Wurst haltbar ist. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Verfallsdatum. Denn nach Ablauf des MHD muss das Produkt nicht automatisch schlecht sein. Beachten Sie, dass dies auch wieder von der Wurstsorte abhängig sein kann. Luftgetrocknete, vakuumverpackte Rohwurst zum Beispiel ist in der Regel noch zwei bis vier Wochen über dem MHD haltbar, vakuumverpackte Brühwurst hingegen nur circa drei bis fünf Tage. Diese Richtwerte gelten nur bei durchgehender Kühlung.
Achten Sie auf:
- Keine Verfärbung
- Kein unangenehmer Geruch
- Kein säuerlicher oder muffiger Geschmack
Wichtig: Produkte mit einem Verbrauchsdatum (z. B. Hackfleisch oder frische Mettwurst) dürfen nach Ablauf nicht mehr verzehrt werden – hier besteht Gesundheitsgefahr.
Fazit: Bewusst lagern und mit Verantwortung genießen
Durch den richtigen Umgang mit Wurstwaren lässt sich deren Genuss verlängern. Wurst gehört in der Regel in den Kühlschrank. Sie lässt sich auch ohne Plastik sicher aufbewahren, zum Beispiel in wiederverwendbaren Behältern. Aufschnitt und Schinken sollte gut verpackt und zügig verzehrt werden. Bei eingeschweißter Wurst können Sie je nach Sorte auf den Kühlschrank verzichten, entscheidend sind hierbei die Lagerbedingungen und das Mindesthaltbarkeitsdatum.