
Die Grillsaison hat begonnen, und mit unseren Tipps und Tricks starten Sie butterweich ins nächste Grillabenteuer! Egal, ob Sie mit Holzkohle oder Gas grillen, klassische Filetstücke oder Second Cuts zum Grillen bevorzugen – mit ein paar einfachen Kniffen holen Sie noch mehr aus Ihrem nächsten BBQ heraus.
Denn beim Grillen gibt es so manche Fragen zu beantworten: Wie grillt man ein Steak richtig? Welche Fleischstücke eignen sich für langsames Garen? Wie verhindert man, dass das Fleisch austrocknet oder die Würstchen platzen? Was sagen die Herkunftslabel beim Einkaufen im Supermarkt aus? Hier erhalten Sie hilfreiche Anregungen für ein bewussteres und genussvolles Grillen.
Vielfalt auf dem Kohlegrill – mehr als nur Filet & Würstchen
Haben Sie schon mal von einem Flanksteak oder Bavette gehört oder gar darüber nachgedacht, es auf den Grill zu legen? Diese Teilstücke vom Rind sind nicht nur aromatisch, sondern oft auch günstiger als klassische Filetstücke. Während Filet besonders zart ist, bieten Second Cuts oft mehr Geschmack und eine interessante Struktur – vorausgesetzt, sie werden richtig zubereitet. Second Cuts sind weniger bekannte, aber geschmacksintensive Fleischstücke, die oft stärker marmoriert sind und bei richtiger Zubereitung ebenso zart und saftig wie Premium-Cuts sein können. Ob ein Second Cut besser als ein Filet ist, hängt von der Zubereitung ab.
Auch beim Schwein gibt es einige unterschätzte Cuts: Secreto, Nacken oder Bürgermeisterstück sind wahre Geschmacksträger. Ihre starke Marmorierung sorgt für Saftigkeit, besonders wenn sie langsam gegart werden.
Vielfältige Grillmethoden für vielfältiges Fleisch: Direkt oder langsam garen?
Nicht jedes Stück Fleisch gehört direkt auf die heiße Grillfläche. Während Steaks wie Flank oder Onglet von einer schnellen, scharfen Hitze profitieren, entfalten andere Cuts ihr volles Aroma erst bei langsamen Garprozessen.
👉 Fleischstücke für schnelles Grillen (direkte Hitze):
- Flanksteak & Bavette: Kräftige Röstaromen, kurze Garzeit
- Secreto: Stark marmoriert, daher saftig & aromatisch
- Burger & Bratwurstsorten: Brauchen nur wenige Minuten
👉 Fleischstücke für langsames Garen (indirekte Hitze, Smoker oder Niedrigtemperatur-Grillen):
- Pulled Pork (Schweineschulter): 8–12 Stunden bei ca. 100 °C für perfekte Zartheit
- Beef Brisket (Rinderbrust): Muss langsam gegart werden, um die Kollagenstruktur aufzulösen
- Short Ribs (Rinder-Rippen): Ideal für den Smoker oder indirektes Grillen
- Onglet & Picanha: Können bei niedriger Temperatur vorgegart und dann scharf angegrillt werden
Für optimale Ergebnisse lohnt es sich, verschiedene Grilltechniken auszuprobieren. Während direktes Grillen für eine krosse Kruste sorgt, verhindert die indirekte Methode ein Austrocknen und sorgt für butterzarte Fleischfasern.
💡 Apropos Fasern: Fleisch sollte immer quer zur Maserung geschnitten werden! Dadurch werden die Fasern verkürzt, und das Fleisch fühlt sich beim Kauen deutlich zarter an. Besonders wichtig ist das bei Flanksteak, Onglet oder Skirt Steak, da diese Cuts eine ausgeprägte Faserstruktur haben.
Grillhacks & Marinaden – so bleibt Ihr Fleisch saftig
Trockenes Grillfleisch ist der Albtraum eines jeden Grillmeisters. Mit den richtigen Hacks bleibt das Fleisch jedoch saftig und zart:
✔ Indirektes Grillen sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung – ideal für größere Cuts und empfindliche Stücke. Wer beispielsweise eine Picanha oder ein Tri-Tip grillen möchte, sollte es zuerst langsam auf Temperatur bringen und erst am Schluss bei hoher Hitze angrillen.
💡Mit der richtigen Kohle grillen: Auch bei der Kohle gibt es Unterschiede. Während Holzkohle schnell heiß wird und intensive Röstaromen bringt, bieten Grillbriketts eine längere, gleichmäßige Hitze. Wer nachhaltiger grillen möchte, kann auch auf Kokosbriketts oder Olivenkern-Briketts umsteigen.
✔ Eine gute Marinade verleiht Geschmack und schützt vor dem Austrocknen. Besonders eine kräftige Marinade für Flanksteak hebt beim Grillen die Röstaromen hervor. Wer sein Steak pur genießen möchte, kann es auch nur mit Salz würzen – allerdings erst kurz vor dem Grillen. Bei Schweinebauch heben Senf und Honig die Aromen hervor. Gestritten wird sich oft um die beste Marinade für Rindfleisch – meist wird jedoch auf eine klassische Marinade zurückgegriffen.
Mit diesen Tipps vermeiden Sie, dass ihr Steak beim Grillen zu trocken wird.
Gefrorenes Fleisch grillen
Eigentlich sollte gefrorenes Fleisch etwa 20 Minuten vor dem Grillen angetaut werden, damit es gleichmäßig gart. Doch wenn die Zeit knapp ist, kann es auch direkt auf den Grill – mit ein paar Tricks bleibt es trotzdem saftig. Entscheidend ist, das Fleisch zuerst bei indirekter Hitze langsam auftauen zu lassen, bevor es auf die direkte Hitze gelegt wird. So kann es schonend garen, ohne dass die Außenseite verbrennt, während das Innere noch kalt ist. Sie können gefrorenes Fleisch also auch grillen.
Eine gelungene Grillkruste
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Grillkruste. Sie entsteht durch die sogenannte Maillard-Reaktion, bei der Zucker und Proteine auf der Oberfläche des Fleisches karamellisieren. Für die perfekte Kruste gilt:
✔ Das Fleisch vorher trocken tupfen, damit es schneller bräunt.
✔ Den Grill auf mindestens 220–250 °C vorheizen.
✔ Das Steak erst wenden, wenn es sich von selbst vom Rost löst – so bildet sich eine gleichmäßige Kruste.
Wussten Sie eigentlich, dass das Tierwohl-Siegel der Initiative Tierwohl…
…ein branchenübergreifender Zusammenschluss von Lebensmittelhandel, Fleischwirtschaft und Tierhaltern ist? Beim wöchentlichen Supermarkteinkauf erkennen Sie so direkt, dass das Fleisch aus einer Tierhaltung mit Kriterien über den gesetzlichen Anforderungen stammt – für ein gutes Gefühl beim Einkauf von Fleisch.
Typische Grill-Fails vermeiden
❌ Platzende Würstchen? → Stechen Sie sie nicht ein! Die Haut hält die Säfte im Inneren. Stattdessen lieber auf eine gleichmäßige, moderate Hitze achten – bei zu hoher Hitze zieht sich die Haut schneller zusammen als das Innere, und die Wurst platzt auf.
❌ Fleisch klebt am Rost? → Ein Klassiker! Meist liegt es daran, dass der Rost nicht heiß genug ist oder das Fleisch zu früh gewendet wird. Lösung: Grillrost vorher gut vorheizen, leicht einölen und erst wenden, wenn sich das Fleisch leicht lösen lässt.
❌ Das Steak ist außen verbrannt, innen roh? → Setzen Sie auf indirektes Grillen, um es zuerst langsam auf Temperatur zu bringen, und geben Sie ihm am Ende die nötige Hitze für eine perfekte Kruste.
Ein weiteres Grill-Missverständnis: „Steak darf nur einmal gewendet werden.“ Das ist ein Mythos! Tatsächlich hilft häufiges Wenden, das Steak gleichmäßiger zu garen und eine noch bessere Kruste zu bekommen.