
Grillen kann so viel mehr sein, als ein Steak auf ein Rost zu legen! Kennen Sie beispielsweise den Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen? Besonders das indirekte Grillen eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten – für saftige Braten, zartes Geflügel oder auch perfekt gegarte Hamburger. In diesem Artikel erfahren Sie, was sich dahinter verbirgt, wie es auf den verschiedenen Grilltypen funktioniert und warum es für echte Grillfans längst zur Pflichtdisziplin geworden ist.
Was ist indirektes Grillen?
Indirektes Grillen bedeutet, dass sich das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle befindet. Vielmehr zirkuliert die Hitze – ähnlich wie bei einem Umluftofen – rundherum. Dadurch wird das Fleisch schonend gegart, trocknet nicht aus und bleibt innen saftig.
Diese Methode ist ideal für
- größere Fleischstücke wie Pulled Pork, Braten, ganze Hähnchen oder Rippchen
- Speisen mit längerer Garzeit
- alles, was nicht direkt scharf angegrillt werden soll
Statt kurzer, intensiver Hitzeeinwirkung (wie beim direkten Grillen) arbeitet man beim indirekten Grillen mit mäßigen Temperaturen über einen längeren Zeitraum – in der Regel zwischen 120 °C und 180 °C.
Indirekt Grillen mit Gasgrill – einfach und präzise
Der Gasgrill ist perfekt für indirektes Grillen, da er eine hervorragende Temperaturkontrolle bietet. Ideal sind Modelle mit mindestens drei Brennern.
Und so geht’s:
1. Den Grill vorheizen und dann den mittleren Brenner ausschalten – die beiden äußeren Brenner bleiben an.
2. Grillgut auf den ausgeschalteten Brenner legen – das ist die indirekte Zone.
3. Deckel schließen – und schon zirkuliert die Hitze um das Fleisch.
4. Die Temperatur regeln Sie ganz bequem über die Brenner und das eingebaute Thermometer.
Tipp: Eine Auffangschale unter dem Grillgut verhindert Fettbrand und erleichtert die Reinigung.
Indirekt grillen mit Holzkohle – klassisch, aber anspruchsvoller
Indirektes Grillen mit Holzkohle erfordert etwas mehr Vorbereitung, belohnt aber mit intensivem Aroma und klassischem Grillerlebnis.
Und so funktioniert’s:
1. Schieben Sie die durchgeglühte Holzkohle auf zwei Seiten des Grills (links und rechts).
2. Eine Auffangschale in die Mitte stellen.
3. Das Grillgut in die Mitte legen – also über den Bereich ohne Kohle.
4. Deckel schließen – und regelmäßig die Temperatur kontrollieren (am besten mit dem Deckelthermometer).
Tipp: Briketts statt normaler Kohle verwenden – sie halten die Hitze länger und gleichmäßiger.
Indirektes Grillen im Kugelgrill – der perfekte Allrounder
Ein Kugelgrill eignet sich hervorragend zum indirekten Grillen. Seine Form sorgt für eine gleichmäßige Hitzezirkulation, ähnlich wie bei einem Umluftofen.
So gelingt’s:
- Kohle seitlich auflegen oder spezielle Kohlekörbe verwenden.
- Das Grillgut kommt in die Mitte.
- Den Deckel schließen und die Temperatur über die Lüftungsschlitze regulieren.
Der Kugelgrill eignet sich besonders gut für Low-&-Slow-Gerichte wie Spare Ribs oder Pulled Pork.
Burger grillen: Direkt oder indirekt?
Beim Burger stellt sich immer wieder die Frage: Burger grillen – direkt oder indirekt?
Die Antwort: Beides!
- Zuerst direkt grillen, um Röstaromen und eine schöne Kruste zu erhalten (ca. 1–2 Minuten pro Seite bei hoher Hitze).
- Dann die Patties in die indirekte Zone legen und bei geschlossenem Deckel auf die gewünschte Kerntemperatur ziehen lassen.
So vermeiden Sie, dass der Burger außen verbrennt und innen noch roh ist. Gerade bei dickeren Patties ist das der Schlüssel zum Erfolg.
Indirektes Grillen und Hitze – der Schlüssel zu perfektem Grillgut
Die richtige Temperatur entscheidet sich nach dem jeweiligen Fleischstück und ist beim indirekten Grillen entscheidend:
- 120–150 °C für Low & Slow (z. B. Pulled Pork, Spareribs)
- 160–180 °C für Geflügel und Braten
- 180–200 °C für knusprige Haut (z. B. Hähnchen am Ende kurz bei höherer Temperatur grillen)
Kontrollieren Sie die Kerntemperatur Ihres Grillguts mit einem Grillthermometer – so gelingt alles auf den Punkt.
Extra-Tipp: Aroma durch Räucherchips
Beim indirekten Grillen mit Holzkohle oder Gas können Sie mit Räucherchips für zusätzliches Aroma sorgen. Einfach eingeweichte Chips auf die Kohle (oder in eine Räucherbox beim Gasgrill) legen – das Ergebnis: ein feines Raucharoma wie aus dem Räucherofen.
Welche Vorteile hat indirektes Grillen?
Indirektes Grillen ist die perfekte Methode für anspruchsvolle Grillgerichte, die außen schön gebräunt und innen wunderbar zart sein sollen. Es eignet sich für:
- Braten und große Fleischstücke
- Geflügel mit knuspriger Haut
- empfindliche Speisen, die nicht verbrennen sollen
Ob Gasgrill, Kugelgrill oder Holzkohle – mit indirekter Hitze erzielen Sie Ergebnisse, die sich sehen (und schmecken!) lassen.
Wenn Sie bisher nur direkt gegrillt haben, lohnt es sich, die indirekte Methode auszuprobieren – Ihre Gäste werden begeistert sein!