Magazin

Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum? Ein Leitfaden für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln 

13. Juni 2025
Eier in Supermarktregal

Fast jedes verpackte Lebensmittel, ob Joghurt, Käse, Eier, Wurst, Fleisch oder Fertiggerichte, trägt ein kleines, aber wichtiges Detail: das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD. Doch obwohl das MHD auf nahezu jedem Supermarktprodukt zu finden ist, sorgt es immer wieder für Unsicherheit: Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum genau? Und ist ein Lebensmittel schlecht, nur weil dieses Datum überschritten wurde? 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum einfach erklärt 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum, sondern ein Qualitätsversprechen des jeweiligen Herstellers. Bis zu diesem abgebildeten Tag garantiert der Hersteller, dass das Produkt bei sachgerechter Lagerung seine typischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert behält. 

Für die meisten verpackten Lebensmittel ist das MHD gesetzlich vorgeschrieben. Es wird in der Regel in der Form „Mindestens haltbar bis: TT.MM.JJJJ“ angegeben. Typische Produkte mit MHD sind: 

  • Trockenprodukte wie Nudeln, Reis oder Mehl 
  • Milchprodukte wie Joghurt oder Käse 
  • Wurstwaren 
  • Konserven 
  • Fertigprodukte 
  • Getränke 

Wichtig: Lebensmittel mit abgelaufenem MHD sind nicht automatisch schlecht. Viele Produkte sind auch nach Ablauf noch bedenkenlos genießbar – vor allem, wenn sie richtig gelagert wurden und die Verpackung unversehrt ist. Hier gilt: Sehen, Riechen, Probieren – und erst dann entscheiden, ob das Produkt noch verwendet werden kann. 

Mindesthaltbarkeitsdatum bei Fleisch: Besonderheiten und Vorsicht 

Beim Thema Mindesthaltbarkeitsdatum bei Fleisch ist besondere Sorgfalt geboten. Denn im Gegensatz zu länger haltbaren Lebensmitteln ist Fleisch ein schnell verderbliches Produkt. Hier gilt häufig nicht das MHD, sondern ein Verbrauchsdatum. Dieses ist nicht mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu verwechseln. Auf den Packungen steht dann etwa: „Zu verbrauchen bis: …“. Nach Ablauf dieses Datums sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden, da es gesundheitsschädlich sein kann. Dies gilt vor allem bei frischem Hackfleisch

Falls dennoch ein MHD auf einer Fleischverpackung angegeben ist – zum Beispiel bei vakuumiertem Fleisch –, gilt: Lagern Sie Fleisch immer gut gekühlt und achten Sie auf Verfärbungen, unangenehme Gerüche oder klebrige Konsistenz. Diese sind ein klares Zeichen dafür, dass das Fleisch nicht mehr genießbar ist. 

Wie lange lässt sich Wurst aufbewahren? Wie steht es speziell um die Haltbarkeit von Salami? Diese und andere Fragen beantworten unsere weiteren Magazinartikel. 

Eier und ihr Mindesthaltbarkeitsdatum 

Auch bei Eiern gibt es Besonderheiten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Eiern liegt in der Regel bei 28 Tagen nach dem Legedatum. Innerhalb dieses Zeitraums sind rohe Eier ohne Weiteres für den Verzehr geeignet – auch für Gerichte, die nicht durchgegart werden. Was viele nicht wissen: Auch nach Ablauf des MHDs sind Eier oft noch gut verwendbar, etwa zum Backen oder Kochen. 

Der Frischetest im Wasserglas hilft: Sinkt das Ei zu Boden und liegt flach, ist es frisch. Richtet es sich auf oder schwimmt oben, sollte es nicht mehr verwendet werden. 

Wichtig: Wenn Sie unsicher sind, schlagen Sie das Ei auf und überprüfen Sie Geruch und Aussehen. Ein faules Ei erkennt man sofort, vor allem am schwefeligen Geruch. Es gehört dann in den Bioabfall. 

Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen – und jetzt? 

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, müssen Sie nicht gleich zum Mülleimer. Viele Produkte wie Joghurt, Käse oder Saft sind auch nach dem MHD noch genießbar. Prüfen Sie einfach: 

  • Ist die Verpackung noch unversehrt? 
  • Riecht das Produkt normal? 
  • Sieht es aus wie gewohnt? 
  • Schmeckt es wie immer? 

Wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, spricht meist nichts gegen den Verzehr. 

Besondere Vorsicht ist bei leicht verderblichen Produkten wie Fleisch, Fisch, Frischmilch oder frischen Salaten geboten. Hier ist die Lagerung entscheidend – und im Zweifel ist Wegwerfen sicherer als eine mögliche Lebensmittelvergiftung. 

Fazit: Sicher mit dem MHD umgehen 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum bietet Ihnen eine verlässliche Orientierung, wann ein Lebensmittel seine besten Eigenschaften aufweist. Es bedeutet jedoch nicht, dass ein Produkt nach diesem Datum ungenießbar ist. Viele verpackte Lebensmittel können auch nach Ablauf des MHDs noch ohne Bedenken verzehrt werden – vorausgesetzt, sie sehen normal aus, riechen angenehm und schmecken wie gewohnt. Besondere Vorsicht ist bei empfindlichen Produkten wie Fleisch und Eiern geboten. Hier sollten Sie genau auf Lagerbedingungen und Frischemerkmale achten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. 

Ein aufmerksamer Umgang mit dem MHD hilft Ihnen, die Haltbarkeit von Lebensmitteln richtig einzuschätzen, die Produkte bewusster zu nutzen und unnötigen Müll zu vermeiden. 

Artikel teilen: