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Frankfurter, Wiener und Bockwurst: Wo liegt der Unterschied? 

17. November 2025
Würstchen im Topf.

Wer im Supermarkt vor dem Wurstregal steht, kennt das: Wiener Würstchen, Frankfurter und Bockwurst liegen oft nebeneinander – sehen ähnlich aus, schmecken leicht unterschiedlich. Doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Wiener und Frankfurter Würstchen und was hat es mit der Bockwurst auf sich? 

Wiener oder Frankfurter – zwei Namen, eine Wurst? 

Tatsächlich sind Wiener Würstchen und Frankfurter Würstchen eng miteinander verwandt. Beide sind dünne, geräucherte Brühwürste, die meist aus Schweinefleisch oder einer Mischung aus Schweine- und Rindfleisch bestehen. In vielen Regionen werden sie sogar synonym verwendet. Dennoch gibt es kleine, aber feine Unterschiede: 

Frankfurter Würstchen stammen ursprünglich aus der Region Frankfurt am Main und bestehen traditionell ausschließlich aus reinem Schweinefleisch. Sie werden leicht geräuchert und sind knackig im Biss. 

Wiener Würstchen hingegen haben ihre Wurzeln in Wien, wurden aber von einem aus Frankfurt stammenden Metzger erfunden. Im Gegensatz zur Frankfurter enthalten sie meist auch einen Anteil Rindfleisch und sind ebenfalls geräuchert. Sie gelten als etwas milder im Geschmack. 

Wichtig: In Deutschland sind „Frankfurter Würstchen“ eine geschützte geografische Angabe – sie dürfen nur so heißen, wenn sie in Frankfurt oder der Umgebung hergestellt wurden. 

Was ist der Unterschied zwischen Wiener Würstchen und Bockwurst? 

Die Bockwurst unterscheidet sich deutlich von Wiener und Frankfurter – sowohl in der Herstellung als auch im Geschmack: 

  • Sie ist dicker im Durchmesser und meist kürzer als Wiener oder Frankfurter. 
  • Sie besteht überwiegend aus feinem Brät aus Schweinefleisch, oft mit einem geringen Anteil Rindfleisch. 
  • Die Bockwurst wird nicht geräuchert, sondern gebrüht – das verleiht ihr eine helle Farbe und einen milden, leicht würzigen Geschmack. 
  • Häufig wird sie mit Majoran, Pfeffer und Paprika gewürzt. 

Schon gewusst? Der Name „Bockwurst“ stammt vermutlich daher, weil sie früher vor allem zur Bockbiersaison im Frühjahr besonders beliebt war.

Kurz zusammengefasst: 

Wurstsorte Hauptzutaten Räucherung Geschmack Typisch serviert mit 
Frankfurter Schweinefleisch Ja würzig-knackig Senf, Brötchen 
Wiener Würstchen Schweine- & Rindfleisch Ja mild-aromatisch Kartoffelsalat, Suppe 
Bockwurst Schweinebrät (teils Rind) Nein weich-würzig Senf, Brötchen, Eintopf 

Geschmack, Tradition und Regionalität 

Wiener und Frankfurter sind aus dem Alltag vieler Familien nicht wegzudenken – ob als schnelles Abendessen, Schulbrot-Belag oder auf dem Kindergeburtstag. Sie sind Teil einer langen Tradition der deutschen Wurstkultur, die sich über Regionen hinweg in kleinen Rezeptunterschieden zeigt. 

Fun Fact: In Österreich nennt man Wiener Würstchen übrigens „Frankfurter“. Umgekehrt ist es in Deutschland. Der Begriff hängt also stark vom kulturellen Kontext ab. 

Zubereitung von Wiener und Bockwürsten: Worauf sollten Sie achten? 

Alle drei Wurstsorten sind sogenannte Brühwürste – sie werden nach dem Füllen in heißem Wasser gegart, nicht gebraten oder gegrillt. Wiener und Bockwürste lassen sich hervorragend in heißem, nicht kochendem Wasser erwärmen und sind ein beliebter Klassiker bei schnellen Mahlzeiten, Buffets oder Kindergeburtstagen. 

Serviervorschläge: 

  • Frankfurter: Klassisch mit Senf und Brötchen – puristisch und beliebt. 
  • Wiener: Ideal auch als Suppeneinlage oder mit Kartoffelsalat. 
  • Bockwurst: Passt hervorragend zu deftigen Eintöpfen oder auf dem Imbissteller mit Sauerkraut. 

Tipp: Nicht kochen! Beim Erhitzen sollte das Wasser nur etwa 70–80 °C haben – sonst kann die Wurst aufplatzen und verliert an Geschmack und Konsistenz.

Einkauf und Qualität: Woran erkennen Sie gute Würstchen? 

Beim Kauf von Wiener, Frankfurter und Bockwürstchen lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste und die Herkunft. Achten Sie auf: 

  • Fleischherkunft (z. B. „aus Deutschland“ oder genauer Herkunftsbetrieb) 
  • Verarbeitungsqualität: Feines Brät, keine unnötigen Zusatzstoffe 
  • Haltungsform-Kennzeichnung: Gibt Aufschluss über die Tierhaltung – von gesetzlichem Standard (Stufe 1) bis zur Bio-Haltung (Stufe 5) 
  • Tierwohl-Siegel der Initiative Tierwohl 

Tipp: Produkte mit dem gelben Tierwohl-Siegel stammen aus Betrieben, die nachweislich über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen für mehr Tierwohl umsetzen – für mehr Transparenz und ein gutes Gefühl beim Einkauf. 

Fazit: Unterschied Wiener, Frankfurter und Bockwurst – alles eine Geschmacksfrage? 

Ob knackig, würzig oder fein: Jede dieser Brühwürste hat ihren Platz in der Küche – und ihren ganz eigenen Charakter. Wer die Unterschiede zwischen Bockwurst, Frankfurter und Wiener kennt, kann bewusster genießen und gezielter einkaufen. Und mit dem Tierwohl-Siegel wissen Sie: Auch beim Kauf von Würstchen lässt sich für Tierwohl über die Mindeststandards hinaus entscheiden. 

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