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Drei Fragen an… Tierarzt und Stallklima-Prüfer Dr. Schneichel

1. Juni 2015
Tierarzt Dr. Schneichel Tierklinik Schneichel

Dr. Rainer Schneichel ist Tierarzt aus Mayen in Rheinland-Pfalz und täglich auf den tierhaltenden Höfen unterwegs. Er überprüft für die Initiative zusätzlich das Stallklima und die Tränkewasserqualität der Betriebe. Diese Überprüfung müssen Betriebe einmal im Jahr vorweisen. Denn gutes Stallklima und hohe Wasserqualität sind wichtige Voraussetzungen, damit es den Tieren gut geht

Was hat Sie persönlich dazu veranlasst, für die Initiative Tierwohl aktiv zu werden?

Dr. Rainer Schneichel: Ich war von Beginn an in die Diskussion über die Planung der Initiative informiert und involviert. Als Tierarzt möchte ich, dass es den Tieren gut geht. Und das können wir am besten erreichen, indem die Haltungsbedingungen für die Tiere verbessert werden. Wir arbeiten schon lange gemeinsam mit Tierhaltern an Maßnahmen dafür. Dass bei der Initiative Tierwohl aber nun alle Parteien an einem Strang ziehen, empfinde ich als sehr fortschrittlich. Auch die große Nachfrage der Landwirte zeigt, dass dies der richtige Weg ist.

Sie führen Klima- und Tränkewasser-Checks auf Höfen durch. Können Sie in einfachen Worten den üblichen Ablauf eines solchen Checks erklären?

Dr. Rainer Schneichel: Das Wasser überprüfen wir nach dem Standard, der auch für unser Trinkwasser nötig ist. Dafür werden unsere Proben aus den Ställen durch Fachlabors ausgewertet. Für den Stallklimacheck untersuchen wir alle Lüftungssysteme der Stallanlage. Sie können sich sicher vorstellen, dass das viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Für ein optimales Stallklima untersuche ich die Betriebe auf Luftqualität, Schadgase und Lufttemperatur. Was optimal ist, hängt natürlich vom Alter ab. Ein Ferkel beispielsweise braucht höhere Temperaturen als ein älteres Schwein. Deshalb gibt es verschiedene Regler, die auch untersucht werden müssen, zum Beispiel Wärmelampen oder Ferkelnester. Eventuelle Schwachstellen werden anschließend gemeinsam mit dem Landwirt besprochen. Bis zur Auditierung müssen die Punkte beseitigt sein. Sollte es dann immer noch Schwachstellen geben, kann der Tierhalter erst an der Initiative teilnehmen, wenn alle Probleme behoben wurden.

Sie sind außerdem Mitglied des Beraterausschusses der Initiative Tierwohl. Wozu gibt es den Ausschuss und welche Aufgabe haben Sie dabei?

Dr. Rainer Schneichel: Der Beraterausschuss hat die Funktion, die Kriterien und Anforderungen für die Teilnahme regelmäßig zu überprüfen und an neue Entwicklungen anzupassen. Meine Aufgabe im Ausschuss orientiert sich ganz klar an meinem Beruf als Tierarzt. Ich nehme also vor allem an Diskussionen über die Kriterien teil, wenn es darum geht, alles rund um Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere zu erörtern.

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