Rindermäster

Rindermäster, die an der Initiative Tierwohl teilnehmen, setzen bestimmte Kriterien für mehr Tierwohl um. Ein Tierwohlentgelt, das ihren finanziellen Mehraufwand kompensieren soll, bekommen sie von den Schlachtunternehmen (bzw. ihren Vermarktungspartnern), die sie beliefern. Hierzu schließen Sie bilaterale Vereinbarungen untereinander. Finden Sie hier die Teilnahmebedingungen, Kriterien und Informationen zur Vergütung für die Rindermast auf einen Blick.

*Der Preisaufschlag beträgt 10,7 Cent

Sie möchten an der Initiative Tierwohl teilnehmen? Tun Sie sich JETZT mit einem Bündler zusammen. Treffen Sie mit einem Schlachtunternehmen und einer Vermarktungsorganisation bzw. einem Viehhandelsunternehmen Vereinbarungen und stellen Sie so die notwendigen Weichen, um in dem Branchenbündnis für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung dabei zu sein!

Kriterien

Um an der Initiative Tierwohl teilzunehmen, müssen Tierhalter eine Reihe von Kriterien umsetzen. Für alle Tierhalter in der Rindermast gilt ein klar definierter, kompakter Anforderungskatalog, mit dem für alle Tiere in der ITW das gleiche hohe Niveau erreicht ist. Nur so kann das Siegel der Initiative Tierwohl eine einheitliche Aussage über die Art, wie die Tiere gehalten wurden, treffen.

  • Teilnahme am indexierten Schlachtbefunddatenprogramm
  • QS-Antibiotikamonitoring
  • Weiterbildungsmaßnahmen
  • Spezielle Haltungsanforderungen (Bewegungsfreiheit, Stallklima, Tageslicht)
  • Vergrößertes Platzangebot
  • Sauberkeit der Tiere
  • Intensivierte tierärztliche Betreuung

Zertifizierung

Jeder Betrieb, der Teil der Initiative Tierwohl ist, wird zweimal pro Jahr überprüft – insgesamt also sechs Mal während der Programmlaufzeit. Drei Bestandschecks im Laufe der Programmphase erfolgen komplett ohne Vorankündigung.

Im Überblick: Das Kontrollsystem

  • Jeder Betrieb wird weiterhin zweimal pro Jahr überprüft
  • Während einer Programmlaufzeit finden insgesamt sechs Audits statt
  • Drei der Audits sind Bestandschecks, diese erfolgen vollkommen unangekündigt
  • Die ITW als Trägergesellschaft übernimmt die Kosten für die Bestandschecks

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FAQs

Die Anmeldung zur Initiative Tierwohl läuft immer über einen Bündler. Rinderhalter müssen dazu die Teilnahmeerklärung samt Anlagen, die auf unserer Internetseite hinterlegt, ausfüllen und an ihren Bündler senden. Hier finden Sie auch eine Liste mit den Kontaktdaten der Bündler. Der Bündler wird den Tierhalter dann in der Datenbank anmelden.

Der Umsetzungszeitpunkt ist das Startdatum, ab dem der Betrieb alle Kriterien vollumfänglich erfüllen muss. Ab diesem Datum kann die Zertifizierungsstelle ein Programmaudit (Erstaudit) durchführen.

Der Umsetzungszeitpunkt kann individuell und frei gewählt werden. Der frühestmögliche Termin ist der 1. April 2022.

Hinweis: zur Anmeldung müssen die Kriterien noch nicht eingehalten werden; die Verpflichtung zur Einhaltung beginnt mit dem Umsetzungstermin.

Nein, Milchviehbetriebe, die an der ITW teilnehmen, erhalten keinen Tierwohlaufpreis für die Milch, weil die ITW Rind die Fleischkette im Blick hat.

Um die Milch ebenfalls vergütet zu bekommen, sollten sich die Milchviehhalter an ihre Molkerei wenden bzw. an die Anbieter von Tierwohlprogrammen für Milchviehhalter.

Milchviehbetriebe, die an einem von der ITW anerkannten Programm teilnehmen, können ihre Schlachtkühe in das ITW Programm liefern und den definierten Preisaufschlag pro kg Schlachtgewicht für ITW-Schlachtkühe erhalten. Wichtig ist, dass der jeweilige Programmträger dafür sorgt, dass alle erforderlichen Daten in der ITW-Datenbank vorliegen. Eine zusätzliche ITW-Kontrolle ist dann für die Vermarktung von Schlachtkühen nicht notwendig.
Das QM+-Programm wird in Kürze zur Lieferung von Schlachtkühen aus entsprechend zertifizierten Betrieben voraussichtlich anerkannt werden. Auf der ITW-Homepage wird es im weiteren Verlauf Informationen über anerkannte Programme geben.Wichtig: Sollen auch andere Tiere aus einem Milchviehbetrieb als ITW-Tiere vermarktet werden (z. B. Färsen oder Bullen), ist die direkte Teilnahme an der ITW Rind nötig (Produktionsart Rindermast). Hierfür ist dann der Kriterienkatalog Rindermast umzusetzen.

Besteht ein Tierhalter ein Tierwohl-Audit nicht, ist die Teilnahme an der Initiative Tierwohl beendet. Die mit seiner Teilnahme verbundenen Ansprüche entfallen. Zudem kann die Trägergesellschaft eine Vertragsstrafe verhängen. Der Tierhalter hat die Möglichkeit, sowohl gegen die Zertifizierungsentscheidung (bei der Zertifizierungsstelle) als auch gegen die Vertragsstrafe (bei der Trägergesellschaft) Einspruch einzulegen. Über die Einspruchsmöglichkeiten informiert die Trägergesellschaft im Falle eines nicht bestandenen Audits schriftlich.

Nach einem nicht bestandenen Audit können sich rinderhaltende Betriebe erneut zur Initiative Tierwohl anmelden – und in der Regel erneut teilnehmen, wenn die Punkte, die zur Abweichung geführt haben, behoben sind. Bei schwerwiegenden, tierschutzrelevanten Abweichungen im Audit kann die Trägergesellschaft eine temporäre oder dauerhafte Sperre aussprechen und die Wiederteilnahme verweigern.

Um den Aufwand für die bereits teilnehmenden Rindermastbetriebe zu reduzieren, bis die ITW Rind sich am Markt etabliert hat, wird das Kriterium „Scheuermöglichkeiten“ für alle teilnehmende Rindermastbetriebe in der 1. Programmphase ausgesetzt und muss nicht umgesetzt werden. Das Kriterium wurde folglich im Kriterienkatalog gestrichen. Jedoch soll an dem Kriterium weiterhin auch für die Rindermast festgehalten werden. In einer möglichen 2. Programmphase der ITW Rind ab 2025 soll das Kriterium daher wieder umgesetzt werden.

Wichtig: Kälbermastbetriebe und Milchviehbetriebe müssen das Kriterium ab ihrem individuellen Umsetzungszeitpunkt im gesamten Betrieb einhalten.