Ferkelerzeuger

Sauenhaltung und Ferkelaufzucht werden bei der Initiative Tierwohl (ITW) als Ferkelerzeugung und damit als eine Einheit verstanden. Erfahren Sie hier mehr über die Systematik und Funktionsweise und welche Kriterien die teilnehmenden Tierhalter in ihren Betrieben umsetzen müssen.

Vor der Teilnahme: Devise ZusammenTun

Die Initiative Tierwohl wurde 2015 als Zusammenschluss aus Lebensmitteleinzelhandel, Landwirtschaft und Fleischwirtschaft gegründet. Die teilnehmenden Lebensmitteleinzelhändler finanzierten das System bis Ende 2020 mittels eines Fonds, aus dem die teilnehmenden Tierhalter für den Tierwohlmehraufwand finanziell entschädigt wurden. Insgesamt 645 Mio.€ zahlten die Unternehmen ein. Seit Januar 2021 zahlen alle beteiligten Handelspartner und die Gastronomie einen Preisaufschlag für nämliches Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch an die Lieferanten aus. Diese wiederum reichen den Aufpreis entlang der Wertschöpfungskette weiter, bis zum Tierhalter. Um eine durchgängige ITW-Zertifizierung zu ermöglichen, arbeitet die Initiative Tierwohl an der Gewinnung von weiteren Ferkelerzeugern. Bis die Kette geschlossen ist, finanzieren die Handelspartner und die Gastronomie und ab April 2024 auch die Schlachtbetriebe die Fondslösung für die Ferkelaufzucht weiterhin. Ein weiterer Schritt ist die Verpflichtung zur Vermarktung von Ferkel an einen ITW-Mäster für alle Ferkelaufzuchtbetriebe, die ab November 2022 an der Initiative Tierwohl teilnehmen. Ferkelaufzüchter, die bereits seit Beginn der 3. Programmphase oder länger an der ITW teilnehmen, haben vorläufig noch die Möglichkeit, ihre Tiere an Mäster ohne ITW-Zertifizierung abzugeben.

Sehen Sie hier, wie das System funktioniert:

Schaubild Prozesskette Ferkelerzeugung, Entgeltverteilung und Umstellungsfonds
Prozesskette Ferkelerzeugung und Entgeltverteilung und Umstellungsfonds

Kriterien

Um an der Initiative Tierwohl teilzunehmen, müssen Tierhalter eine Reihe von Kriterien umsetzen. Für alle Tierhalter gilt ein klar definierter, kompakter Anforderungskatalog, mit dem für alle Tiere in der ITW das gleiche hohe Niveau erreicht ist. Nur so kann das Siegel der Initiative Tierwohl eine einheitliche Aussage über die Art, wie die Tiere gehalten wurden, treffen. Die Ware ist somit zu einem definierten Warenstrom zugehörig. Das heißt, sie kann bis zum landwirtschaftlichen Betrieb zurückverfolgt werden. Bei der Initiative Tierwohl bedeutet dies, dass Produkte mit einem Siegel gekennzeichnet werden können und der Verbraucher im Laden somit Fleisch aus ITW Betrieben erkennen kann.

Zertifizierung

Jeder Betrieb, der Teil der Initiative Tierwohl ist, wird zweimal pro Jahr überprüft – insgesamt also sechs Mal während der Programmlaufzeit. Drei weitere Bestandschecks im Laufe der Programmphase erfolgen komplett ohne Vorankündigung.

Im Überblick: Das Kontrollsystem

  • Jeder Betrieb wird zweimal pro Jahr überprüft
  • Während einer Programmlaufzeit finden insgesamt sechs Audits statt
  • Drei der Audits sind Bestandschecks, diese erfolgen vollkommen unangekündigt
  • Die ITW als Trägergesellschaft übernimmt die Kosten für die Bestandschecks

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