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Drei Fragen an… Walter Heidl vom Deutschen Bauernverband

8. Oktober 2015
Walter Heidl Deutscher Bauernverband

Der Deutsche Bauernverband (DBV) vertritt die Interessen von über 300.000 Landwirten. Und er ist einer von sechs Gesellschaftern der Initiative Tierwohl. Im Interview spricht Vizepräsident Walter Heidl, selbst Besitzer eines landwirtschaftlichen Betriebes, über das Engagement des DBV.

Herr Heidl, der Deutsche Bauernverband ist einer der größten Verbände in Deutschland, er vertritt über 300.000 Landwirte. Welche Landwirte vertritt er genau und wofür setzt sich der Bauernverband ein?

Walter Heidl: Grundsätzlich vertritt der Bauernverband die Interessen und Anliegen aller Landwirte – egal ob Voll-, Zu- oder Nebenerwerbsbetrieb und ganz egal für welche Ausrichtung sich der Betrieb in der Produktion entschieden hat. Deshalb gibt es auch eine intensive Zusammenarbeit mit vielen „Spezialverbänden“ in den jeweiligen Bereichen. Dabei geht es uns darum, für die Landwirtschaft in all ihrer Vielfalt passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Das reicht von den Rahmenbedingungen die von der Politik beeinflusst werden, die vom Markt abhängig sind, bis hin zu einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um unsere moderne Landwirtschaft zu erklären.

Der DBV ist Gründungsmitglied der Initiative Tierwohl, wie schätzen Sie den bisherigen Erfolg ein?

Walter Heidl: Wir waren von Anfang an in der federführenden Projektarbeitsgruppe dabei und damit beteiligt an der Ausarbeitung der Initiative Tierwohl. Für mich ist es ein erster und sehr großer Erfolg, dass gemeinsam über die ganze Wertschöpfungskette hinweg – vom Stall über den Schlachthof bis zur Ladentheke – ein tragfähiges Konzept erarbeitet wurde, wie Verbesserungen beim Tierwohl umgesetzt werden können, ohne dass den teilnehmenden Landwirten daraus Nachteile entstehen. Die hohe Teilnahmebereitschaft der Landwirte ist ebenfalls ein riesiger Erfolg und ein wichtiges Zeichen.

Welche Rolle spielt der Verbraucher in Sachen Tierwohl zu?

Walter Heidl: Dem Verbraucher kommt eine Schlüsselrolle zu. Einerseits werden immer höhere Standards und zusätzliche Tierwohlleistungen von den Landwirten eingefordert. Andererseits können Verbraucher jetzt durch den Kauf der Produkte auch zeigen, dass es ihnen erst mit mehr Tierwohl ist. Gemeinsames Anliegen aller Partner in der Initiative Tierwohl und der Verbraucher sollte natürlich sein, dass unser hochwertiges Fleisch oder die Verarbeitungsprodukte nicht zu Schleuderpreisen über die Ladentheke gehen dürfen.

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