Wir wollen mit unseren Kriterien den Tieren in der Nutztierhaltung mehr Tierwohl ermöglichen und damit ihre Gesundheit fördern. Ein wichtiges Ziel ist es deshalb, die Wirksamkeit der jeweiligen Tierwohlkriterien wissenschaftlich zu untersuchen, aber auch eine Vergleichbarkeit unter den teilnehmenden Betrieben herzustellen. Dafür haben wir am 1. Juli mit der umfassendsten Datenerfassung zur Tiergesundheit von Schweinen begonnen. Daraus wollen wir bis Sommer 2017 den sogenannten Tiergesundheitsindex entwickeln. In Zukunft könnten aus diesem Index etwa finanzielle Anreize für Betriebe mit einem besonders hohen Wert entstehen.
Um den Tiergesundheitsindex zu ermitteln, haben sich die 137 an der Initiative beteiligten Schlachtbetriebe dazu verpflichtet, an den Schlachtbändern sogenannte Befunddaten zu erfassen und an eine zentrale Datenbank zu übermitteln. Amtliche Veterinäre am Schlachthof erfassen dazu beispielsweise Informationen zu Gelenkentzündungen äußeren Verletzungen. So kommen Daten von über 80 Prozent aller in Deutschland geschlachteter Schweine zusammen – die bisher größte Datenmenge zur Tiergesundheit und damit ein Datenschatz mit riesigem Potenzial.
Ziel für dieses Jahr ist es, eine erste Aussage zum allgemeinen Tiergesundheitszustand in deutschen schweinehaltenden Betrieben machen zu können. In der nächsten Phase bis Sommer 2017 soll anhand der Daten herausgefunden werden, welche Rückschlüsse vom Gesundheitszustand eines Tieres auf die Haltungsbedingungen gezogen werden können. Dies könnte auch die Effektivität einzelner Kriterien der Initiative Tierwohl zeigen. Die Auswertung der Daten und die Entwicklung des Tiergesundheitsindexes wird von der Universität Kiel betreut.