Schokohasen, Nougateier oder Fondantküken: Mit den Ostertagen sind die Supermarktregale vollgepackt mit lauter süßen Köstlichkeiten – jeder Zentimeter wird genutzt. Das kann doch kein Mensch alles essen… Stimmt! Deswegen landet die sogenannte „Überschussware“, also nicht verkaufte Saisonartikel, oftmals auch im Futtertrog und bekommt im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ein zweites Leben als Futtermittel. Denn: Auch Schweine haben einen süßen Zahn und freuen sich über die Leckereien. Und nebenbei wird auch gleich etwas gegen die Lebensmittelverschwendung unternommen.
Gut für den Trog
1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jährlich weggeworfen – das sind rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel. Neben nicht verkauften Saisonartikeln führen auch fehlerhafte Verpackungen oder Farbabweichungen dazu, dass die für den menschlichen Verzehr hergestellten Lebensmittel nicht in das Verkaufsregal, geschweige denn in den Einkaufswagen wandern. Lebensmittelverschwendung ist dabei vor allem ein Phänomen, das in „entwickelten“ Ländern bzw. Industriestaaten auftritt. Große Teile der zur menschlichen Ernährung hergestellten Lebensmittel werden hier vernichtet.
Was für den menschlichen Verzehr als nicht mehr eignet gilt, kann für Schweine, Rinder und Geflügel in Maßen zu einem wertvollen und schmackhaften Futtermittel aufbereitet werden. Aber auch hier gilt: Die Aufbereitung ehemaliger Lebensmittel als Futtermittel muss gewissenhafte und unter kontrollierten Bedingungen ablaufen. Folienreste oder mit Salmonellen kontaminiertes Speiseeis sind Tabu.
Um zu verhindern, dass ehemalige Lebensmittel nutzlos im Müll landen, geben einige Lebensmittelhersteller ihre aussortierten Produkte an Futtermittelunternehmen weiter, die diese durch Entpacken, Zerkleinern und Trocknen aufbereiten. Auf diese Weise finden ehemalige Lebensmittel als wertvolle Futtermittel ihren Weg in die Lebensmittelkette – ganz im Sinne von Nachhaltigkeit, Nährstoffrecycling und Abfallvermeidung.
Die Spezialbetriebe, die die Lebensmittel aufbereiten, sind in der Initiative Tierwohl als QS-Einzelfuttermittelhersteller zertifiziert. Denn: Voraussetzung für Tierhalter, bei der Initiative Tierwohl zugelassen zu werden, ist die Teilnahme am QS-System. Das heißt, alle ITW-Betriebe sind auch immer QS-Betriebe und dürfen nur QS-Futtermittel verwenden.
Zu den Kriterien der Initiative Tierwohl
Definition ehemalige Lebensmittel
Definitionsgemäß handelt es sich bei ehemaligen Lebensmitteln um Produkte, die in völliger Übereinstimmung mit dem EU-Lebensmittelrecht für den menschlichen Verzehr hergestellt wurden, aber aufgrund von Abweichung in der Größe oder Farbe, Verpackungsfehlern, Herstellungsproblemen oder sonstigen Mängeln nicht für diesen Zweck bestimmt sind.
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Beispiele
- Altbrot (unter Berücksichtigung des Hygienestatus)
- Butterkekse mit einer fehlenden Zacke
- gebrochene Nudeln
- Saisonartikel (Schokohasen und – Nikoläuse, Spekulatius, etc.)