Ab Juli 2023 bietet die Initiative Tierwohl ein neues Programm für die Kennzeichnung von Heimtierfutter an. Damit geht die ITW einen wichtigen Schritt in Richtung Ganztiervermarktung.
Die Prozesskette Heimtierfutter
Damit Hersteller von Katzen- und Hundefutter ihre Produkte mit dem ITW-Siegel versehen können, ist die Teilnahme an der Initiative Tierwohl und Zertifizierung nach den Anforderungen des QS-Systems für Heimtierfutter für die gesamte Produktionskette Heimtierfutter verpflichtend.
Die Produktionskette umfasst Transportdienstleister und Lagerhalter, die das sogenannte Kategorie-III-Material transportieren und lagern, Verarbeitungsbetriebe, die beispielsweise tierische Fette und Proteine aufarbeiten, Heimtierfutterbetriebe sowie Großhändler und Broker. Diese Prozessteilnehmer haben ab Juli 2023 die Möglichkeit sich für das neue Programm anzumelden und auditieren zu lassen.
Wichtige Informationen zu ihrer Teilnahme finden die Unternehmen hier.
Wichtiger Schritt in Richtung Ganztiervermarktung
Mit der Kennzeichnung von Heimtierfutter wird eine große Lücke hinsichtlich der vollständigen Verwertung des gesamten Schlachtkörpers unter Tierwohl-Gesichtspunkten geschlossen. So auch Thomas May, Bereichsleiter Fleischwirtschaft bei QS, über die Idee auch das Heimtierfutter mit dem ITW-Siegel zu versehen:
„Viele Schlacht- und Zerlegebetriebe, die ihre Fleisch- bzw. tierischen Nebenprodukte, die nicht für den Lebensmittelbereich vorgesehen sind, an die Heimtierfutterproduzenten weiterleiten, sind bereits Teil der ITW. Da liegt es nahe, dieses Mehr an Tierwohl auch den Käuferinnen und Käufern von Heimtierfutter anzubieten.“
Abweichend von den Anforderungen der Lebensmittelproduktion dürfen auch Separatorenfleisch, Rückenmark von Schweinen und Innereien von Geflügel, die mit Spinchiller gekühlt wurden, für das Heimtierfutter verwendet werden. Damit geht die ITW einen großen Schritt in Richtung Ganztiervermarktung und steigert damit die Wertschöpfung der Betriebe.
Ausgeschlossen ist Material der Kategorie I oder II Küchen- und Speiseabfälle, Zentrifugen- oder Separatorenschlamm aus der Milchverarbeitung, Wolle und getötete Eintagsküken.
Heimtierfutter mit Tierwohl-Kennzeichnung ab Herbst
Heimtierfutter, in dem Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse inkl. tierische Fette, Proteine, Innereien, etc. von Schwein, Pute, Hähnchen und Ente enthalten sind, die zu 100% aus an der ITW teilnehmenden Betrieben stammen, können ab Herbst 2023 mit dem ITW-Siegel gekennzeichnet werden. Enthält ein Produkt mindestens 14% Fleisch aus teilnehmenden Betrieben, ist die Kennzeichnungen gemäß FEDIAF möglich. Bei einem Mindestanteil von 4 % dürfen die Hersteller im Zutatenverzeichnis einen Hinweis auf die Haltungsform Initiative Tierwohl integrieren.
Wie geht es weiter?
Vorerst wird nun das Futter ausgelobt, dass Rohstoffe aus den ITW-zertifizierten Betrieben enthält und im Schwerpunkt für Hunde und Katzen gedacht ist. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, gemeinsam mit der Futtermittelwirtschaft Lösungen für die Unternehmen zu finden, die neben Futter für Nutztiere auch Produkte für Haustiere produzieren und diese mit dem ITW-Siegel ausloben möchten.