Die Teilnehmer aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel haben sich auf eine Fortsetzung der Initiative Tierwohl im Rahmen einer dritten Programmphase verständigt. Das gab Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs heute im Rahmen eines Pressetermins im Vorfeld der Grünen Woche 2020 in Berlin bekannt. Das Ziel: Noch mehr Tierhalter sollen teilnehmen können bei gleichbleibender Planungssicherheit. Verbraucher finden neben Geflügelfleisch aus einer zertifizierten Haltung künftig auch vollständige Sortimentsbereiche Schweinefleisch mit dem Produktsiegel der Initiative Tierwohl.
Schweinefleisch-Sortimente mit Siegel
Inzwischen ist die Initiative Tierwohl mit Marktanteilen von rund 70 Prozent bei Geflügel und rund 24 Prozent bei Schwein Deutschlands größtes Tierwohlförderprogramm. Sichtbar macht das im teilnehmenden Handel das Produktsiegel der Initiative Tierwohl: Schon jetzt haben die Lebensmitteleinzelhändler ganze Geflügel-Sortimentsbereiche auf ein höheres Tierwohl-Niveau umgestellt. Verbraucher erkennen das daran, dass sehr viele Produkte mit dem Siegel und der Einordnung in Stufe 2 der Haltungsform ausgewiesen sind. Dieses breite Angebot wird weiter ausgebaut werden. Neu ist, dass das ab 2021 auch für große Teile des Schweinefleisch-Sortiments gilt.
Noch mehr Tierwohl
Um dieses Ziel zu erreichen, möchte die Initiative Tierwohl für die kommende Programmphase zahlreiche weitere Schweinehalter zu den derzeit rund 4.200 mit rund 26 Mio. Tieren teilnehmenden Betrieben hinzugewinnen. Möglich macht das ein neues Finanzierungsmodell: Das Plus an Tierwohl, das die teilnehmenden Landwirte ihren Schweinen, Hähnchen und Puten bieten, wird künftig verstärkt über den Markt finanziert und nicht wie bisher über einen Fonds, in den die teilnehmenden Handelsunternehmen einen Beitrag einzahlten. So können deutlich mehr Tierhalter mitmachen und noch mehr Tiere von den Tierwohlmaßnahmen profitieren. „Unser Ziel ist es, das Mehr an Tierwohl der ITW auf ein wirtschaftlich nachhaltiges Fundament zu stellen. Das geht nur, wenn Tierwohl mittelfristig über den Markt finanziert wird“, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl.
Jahrhundertchance für Landwirte und Gesellschaft
Zugleich stellt das neue Programm für die Landwirte, wie bisher in der ITW, Planungssicherheit und eine Honorierung ihres Engagements für Tierwohl dar. „Um die ITW nachhaltig im Markt etablieren zu können, werden wir ab 2021 wesentlich mehr Tierhalter benötigen, die mitmachen, als jetzt“, kündigt Hinrichs an. „Diese neue Programmphase der ITW ist für Landwirte und Gesellschaft eine Jahrhundertchance: Erstmals kann Tierwohl breitenwirksam über den Markt getragen werden. Uns allen muss aber klar sein, dass diese Chance einmalig ist!“